Biographie

Rolf Dettmann (1915–1992) war ein deutscher Maler, Zeichner, Illustrator und Grafiker. Geboren in Mönchengladbach, erhielt er seine künstlerische Ausbildung ab 1933 an der Kunstakademie Düsseldorf. Früh prägten ihn disziplinierte Zeichenpraxis, eine altmeisterlich orientierte Malweise und das Interesse an großformatigen, erzählenden Bildlösungen. 1936 wechselte er zur Kronenburger Landakademie (später „Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei“) zu Werner Peiner; die Sommer in der Eifel wurden zum künstlerischen Wendepunkt.

Nach der Einberufung 1939 und dem Kriegsende kehrte Dettmann 1945 dauerhaft nach Kronenburg (Eifel) zurück. Hier lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod und entwickelte das historische Burgdorf zu seinem zentralen Motivreservoir: Häuserfluchten, Mauern, Staffagen und Landschaften der Nordeifel erscheinen in Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken immer wieder neu interpretiert.

Um den Unterhalt zu sichern, übernahm Dettmann in den Nachkriegsjahren Aufträge für öffentliche Räume, entwarf u. a. Glasfenster und illustrierte Bücher. Parallel verfeinerte er seine freie Malerei. Ab Mitte der 1960er Jahre führte die Konzentration auf klare Komposition, dichte Schwarz-Weiß-Kontraste und eine bewusst erzählerische Bilddramaturgie zu einer eigenständigen Handschrift, die ein breiteres Publikum fand.

In den 1970er und 1980er Jahren entstanden Werkgruppen, die heute als Schlüssel zu seinem Œuvre gelten: experimentelle Frottage-Monotypien sowie der groß angelegte Schwarz-Weiß-Zyklus „Dürer-Metamorphosen“, in dem er Bildideen der Renaissance in eine zeitgenössische, teils surreal aufgeladene Bildsprache überführt. Dettmann bezeichnete sich selbst gern als „Bildermacher“ – als jemand, der Geschichten, Orte und Atmosphären in Bilder verwandelt, ohne sich auf eine einzige Technik festzulegen.